Pferdegedichte
"Das Pferd ist Dein Spiegel.
Es schmeichelt Dir nie.
Es spiegelt Dein Temperament.
Es spiegelt auch seine Schwankungen.
Ärgere Dich nie über Dein Pferd;
Du könntest Dich ebensowohl über Deinen Spiegel ärgern."
Gebet eines Pferdes !!
Gib mir zu fressen, gib mir zur trinken und sorg für mich, und wenn des Tages Arbeít getan ist, so gib mir ein Obdach, ein sauberes Lager und einen nicht zu kleinen Platz im Stall.
Rede mit mir, denn oft ersetzt mir Deine Stimme die Zügel,
sei gut zu mir und ich werde Dir noch freudiger dienen und Dich gern haben. Reiß nicht an den Zügeln; greif nicht zur Peitsche, wenn es aufwärts geht; schlage und stoße mich nicht, wenn ich Dich mißverstehte; sondern gib mir Zeit, Dich zu verstehen.
Halte mich nicht für ungehorsam, wenn ich Deinen Willen nicht erfülle: vielleicht sind Sattelzeug und Hufe nicht in Ordnung.
Prüfe meine Zähne, wenn ich nicht fressen mag - vielleicht tut mir ein Zahn weh. Du weißt wie das schmerzt.
Halftere mich nicht zu kurz, und kupiere meinen Schweif nicht, er ist meine einzige Waffe gegen Fliegen und Moskitos.
Und wenn es zu Ende geht, geliebter Herr, wenn ich DIr nicht mehr zu nutzen vermag, lasse mich bitte nicht hungern und frieren, und verkaufe mich nicht.
Gib mir nicht einen neuen Herrn, der mich langsam zu Tode quält und mich verhungern läßt,
sondern sei so gütig, mein Herr und Gebieter, und bereite mir einen schnellen und barmherzigen Tod, und Gott wird es Dir lohnen, hier und in Ewigkeit.
Laß mich dies von Dir erbitten und glaube nicht, daß es mir an Ehrfurcht gebricht, wenn ich es in Seinem Namen tue,
der in einem Stall geboren ist.
AMEN !
Der Araber
Er fliegt ohne Flügel, kein Berg und kein Hügel können ihn halten, besitzt grosse Gewalten.
Kann Menschen bestechen, sich auch an ihm rächen, ist elegant und treu, bei Fremden auch scheu.
Er blickt stark und klar, einfach wunderbar, und kennt keine Angst, unterdrücken Du ihn nicht kannst.
Ihn zum Freund zu haben ist niemals ein Schaden, doch ist er Dein Feind, er bösartig scheint.
Ob Turnier oder Freizeit er schafft es in Bestzeit!
Das ist der Araber :
Ein Pferd ohne ABER
" Als Gott das Pferd schaffen wollte, sagte er zum Südwind: Verdichte dich, ich will aus dir ein neues Wesen schaffen, zur Ehre meiner Heiligen, zur Erniedrigung meiner Feinde, aus Huld für die, die mir gehorsam. Der Südwind sprch: Erschaffe es oh Herr! Da nahm Gott eine Hand voll vom Südwind, hauchte darüber und schuf das Pferd.
Er sprach:
Dein Name sei arabisch, das Gute sei gebunden an deine Stirnhaare, die Beute an deinen Rücken. Ich habe deinen Besitzer zu deinem Freund gemacht, ich habe dir die Kraft zu Fliegen verliehen ohne Flügel, sei es im Angriff, sei es im Rückzug. in die Strähne deiner Mähne über der Stirn flechte ich das Gute und das Glück, auf deinen Rücken will ich Männer setzen, die mich preisen und loben und mir Halleluja singen! "
"Die bösen Geister betreten niemals ein Zelt, in dem ein asiles Pferd steht !"
Der Ausdruck Ihrer Augen ist der einer liebenden Frau, Ihr Gang der eines schönen Weibes, Ihre Brust die eines Löwen, Ihre Flanken die einer Gazelle.
Sie ist die Trinkerin des Windes, Ihre Nüstern sind geöffnet wie die Blütenblätter einer Rose.
Ihr Fell ist wie ein Spiegel, Ihr Haar so dicht wie die Federn auf Adlersschwingen.
Ihr Huf ist so hart wie Stein, von dem man Feuer zu schlagen vermag.
Sie ist sanft wie ein Lamm, jedoch wie ein Panther im Zorn, wird sie geschlagen oder gereizt.
Bitten eines Pferdes an den Menschen
Jede Trennung von dir wird für mich Leiden bedeuten. Bedenke es bevor du mich anschaffst.
Gib mir Zeit zu verstehen, was du von mir erwartest.
Brüll mich nicht an, ich höre dich auch wenn du normal mit mir redest.
Bitte sei nicht wütend auf mich, wenn ich nicht immer so will wie du, den ich bin auch ein Wesen und habe meinen eigenen Willen.
Lass mich nicht alleine, wenn es mir nicht gut geht, denn auch ich brauche Zuwendung.
Pflanze Liebe in mich - ich lebe davon.
Zürne mir nie lange und sperre mich nicht zur Strafe ein!
Belohne mich wenn ich etwas gut gemacht habe, denn auch ich freue mcih über Lob !
Du hast deine Freunde, Dein Vergnügen - uch habe nur Dich !
Sprich mit mir. Auch wenn ich Deine Worte nicht ganz verstehe, so doch die Stimme, die sich an mich wendet.
Wisse: Wie auch immer an mir gehandelt wird - ich vergesse es nie !
Bedenke, ehe du mich schlägst, dass mein Kiefer mit Leichtigkeit die Knöcheln deiner Hand zerreißen könnte...
...ich aber keinen Gebrauch davon mache.
Ehe du mich aggressiv oder böse nennst; vielleicht plagt mich ungeeignetes Futter oder ein gebrauchtes Herz.
Kümmere dich um mich wenn ich alt werde - auch du wirst einaml alt sein.
Sage nie " Es soll in meiner Abwesenheit geschehen", oder "Ich kann so etwas nicht sehen"
Alles ist leichter für mich
mit dir an meiner Seite !!
Reiten ins Weite!
Vor mir spielen Deine Ohren,
Du schüttelst voller Übermut Deinen schlanken Hals
mit der seidenen Mähne.
Du drängst vorwärts.
Auf einem Waldweg lasse ich Dich galoppieren.
Ich spüre Deine große Kraft und das Vertrauen,
das Du mir entgegenbringst.
Der Umriß Deines Körpers wird durch den Schatten
auf den Weg gezeichnet.
Wir stürmen dahin, wir verstehen uns,
haben Vertrauen zueinander.
Du bist so groß und stark, ich so klein und schwach,
aber Du gehorchst mir dennoch,
wenn ich alles richtig mache!!
( in memory an Ramona und Chagall )